Katze

Katze

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Kat|ze ['kats̮ə], die; -, -n:
kleineres, vor allem Mäuse fangendes Haustier mit schlankem Körper, kleinem runden Kopf und langem Schwanz:
die Katze faucht, miaut, macht einen Buckel; eine Katze ist uns zugelaufen.

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Kạt|ze 〈f. 19; Zool.〉
1. 〈i. w. S.〉 wendiges, fleischfressendes Raubtier mit scharfen Eckzähnen: Felidae
2. 〈i. e. S.〉 Zuchtform einer im Altertum gezähmten nordafrik. Katze mit einer mitteleurop. Wildkatze: Felis catus; Sy Hauskatze
● wie Hund und \Katze leben in ständigem Streit leben; Katz und Maus mit jmdm. spielen 〈fig.〉 ihm wiederholt etwas versprechen u. es nie halten; jmdn. lange vor sich hertreiben u. ihn irgendwann stellen, besiegen ● der \Katze die Schelle anhängen 〈fig.〉 ein Geheimnis, eine Sache öffentlich ausplaudern; die \Katze faucht, miaut, schnurrt, spinnt; das hat wohl die \Katze gefressen? 〈umg.〉 das ist auf unerklärl. Weise verschwunden; die \Katze lässt das Mausen nicht 〈sprichwörtl.〉 eine angeborene Eigenschaft kann man sich nicht abgewöhnen ● bei Nacht sind alle \Katzen grau in der Dunkelheit kann man Farben nicht unterscheiden, kann man niemanden od. nichts deutlich erkennen ● das klingt ja, wie wenn man einer \Katze auf den Schwanz tritt 〈scherzh.〉 misstönend; wenn die \Katze aus dem Hause ist, tanzen die Mäuse (auf dem Tisch) 〈sprichwörtl.〉 ohne Aufsicht wird Verbotenes getan; die \Katze aus dem Sack lassen 〈fig.〉 eine bisher verheimlichte Absicht od. Sache aussprechen, verraten; das ist für die Katz 〈fig.; umg.〉 umsonst, vergeblich; die \Katze im Sack kaufen 〈fig.〉 etwas kaufen, ohne es vorher gesehen od. geprüft zu haben; sie schmeichelt wie eine \Katze; mit jmdm. spielen wie die \Katze mit der Maus jmdn. über eine Entscheidung bewusst im Unklaren lassen [<ahd. kazza, engl. cat <germ. *katton, *kattu- „Katze“; viell. zu germ. *kat(t) „Krümmung“]

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Kạt|ze , die; -, -n [mhd. katze, ahd. kazza, gemeineuropäisches Wanderwort, H. u.]:
1.
a) Hauskatze:
eine graue, getigerte, wildernde, herumstreunende, zugelaufene K.;
die K. schnurrt, spielt, kratzt, faucht, miaut, macht einen Buckel, putzt sich, leckt sich;
sie spielt mit ihm wie die K. mit der Maus;
R da beißt sich die K. in den Schwanz (dabei bedingen sich Ursache u. Wirkung wechselseitig);
das trägt die K. auf dem Schwanz fort (das ist eine unbedeutende Kleinigkeit);
Spr die K. lässt das Mausen nicht (alte Gewohnheiten kann man nicht ablegen);
in der Nacht sind alle -n grau (in der Dunkelheit fallen Besonderheiten nicht auf);
wenn die K. aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse [auf dem Tisch] (jmd., der es gewohnt ist, beaufsichtigt zu werden, nutzt es aus, wenn er einmal ohne Aufsicht ist);
der K. die Schelle umhängen (ugs.; einen gefährlichen od. unangenehmen Auftrag ausführen, aus dem auch noch andere einen Nutzen ziehen; nach einer Tierfabel, in der die Mäuse beschließen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie sie rechtzeitig hören können);
die K. aus dem Sack lassen (ugs.; eine Absicht, einen Plan, den man bisher absichtlich verschwiegen hat, anderen zur Kenntnis bringen);
die K. im Sack kaufen (ugs.; etw. kaufen, ohne sich vorher von dessen Güte od. Zweckmäßigkeit überzeugt zu haben; etw. übernehmen, sich etw. bieten lassen, ohne es vorher geprüft zu haben; früher wurde auf Märkten oft eine Katze anstelle eines Ferkels, Kaninchens od. Hasen in den Sack getan, um den unachtsamen Käufer hereinzulegen);
K. und Maus [mit jmdm., miteinander] spielen (ugs.; Katz);
um etw. herumgehen wie die K. um den heißen Brei (ugs.; über etw. reden, ohne aber auf den eigentlichen Kern der Sache zu sprechen zu kommen);
b) weibliche Katze (1 a);
c) (Jägerspr.) weibliches Tier von Wildkatze, Luchs od. Murmeltier.
2. (bes. Zool.) in zahlreichen Arten fast weltweit verbreitetes katzenartiges Raubtier (z. B. Löwe, Tiger).
3. [viell. wegen der länglichen Form, die einer sich anschmiegenden Katze ähnelt od. nach der in der Sage häufigen Darstellung der Katze als Hüterin von Schätzen] (landsch., sonst veraltet) Geldbeutel.
4.
neunschwänzige K. (Peitsche aus neun Schnüren od. neun ledernen Riemen mit je einem Knoten).

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Katze,
 
1) Biologie: die weibliche Hauskatze (Katzen).
 
 2) Fördertechnik: Kurzbezeichnung für Laufkatze.
 

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Kạt|ze, die; -, -n [mhd. katze, ahd. kazza; 3: viell. wegen der länglichen Form, die einer sich anschmiegenden Katze ähnelt od. nach der in der Sage häufigen Darstellung der Katze als Hüterin von Schätzen]: 1. a) Hauskatze: eine graue, getigerte, wildernde, herumstreunende, zugelaufene K.; die K. schnurrt, spielt, kratzt, faucht, miaut, macht einen Buckel, putzt sich, leckt sich; die K. hat einen Vogel gefangen; Eine bernsteinfarbene, dicke K. kam aus einer Ecke und sprang ihm auf den Schoß (Simmel, Stoff 668); Auch wenn -n vor seiner Tür jaulten, stand er auf vom Lager, selbst bei Kälte, und ließ sie in die Wärme ein (Brecht, Geschichten 177); jmd. ist falsch, zäh wie eine K.; sie spielt mit ihm wie die K. mit der Maus; Ü seine Frau ist eine richtige K., eine kleine, gefährliche K.; Die Thibaut (= ein Dienstmädchen)! Die kleine K. mit ihren Schlitzaugen und dem galligen Teint (Fallada, Herr 15); R das hat die K. gefressen (salopp; das ist spurlos verschwunden, u. niemand weiß, wann u. wie); da beißt sich die K. in den Schwanz (dabei bedingen sich Ursache u. Wirkung wechselseitig); das trägt die K. auf dem Schwanz fort (das ist eine unbedeutende Kleinigkeit); Spr die K. lässt das Mausen nicht (alte Gewohnheiten kann man nicht ablegen); in der Nacht sind alle -n grau (in der Dunkelheit fallen Besonderheiten nicht auf); wenn die K. aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse [auf dem Tisch] (jmd., der es gewohnt ist, beaufsichtigt zu werden, nutzt es aus, wenn er einmal ohne Aufsicht ist); *der K. die Schelle umhängen (ugs.; einen gefährlichen od. unangenehmen Auftrag ausführen, aus dem auch noch andere einen Nutzen ziehen; nach einer Tierfabel, in der die Mäuse beschließen, der Katze eine Schelle umzuhängen, damit sie sie rechtzeitig hören können); jmdm. die K. den Buckel hinaufjagen (schweiz.; jmdm. Angst machen; wohl nach der Vorstellung, dass es äußerst unangenehm ist, wenn einem eine Katze auf den Rücken springt); [die beiden folgenden Wendungen beziehen sich wohl auf den im Volksbuch von Till Eulenspiegel erzählten Schwank von der Katze im Sack, die einem Gutgläubigen als Hase verkauft wird:] die K. aus dem Sack lassen (ugs.; eine Absicht, einen Plan, den man bisher absichtlich verschwiegen hat, anderen zur Kenntnis bringen): Buttenhauser ließ die K. aus dem Sack. „Eine neue Partei gründen wir ...“ (Kühn, Zeit 290); Der Troubadour mit der Samtstimme ließ die K. aus dem Sack: Im nächsten Jahr möchte er eine eigene TV-Show haben (Hörzu 23, 1971, 20); die K. im Sack kaufen (ugs.; etw. kaufen, ohne sich vorher von dessen Güte od. Zweckmäßigkeit überzeugt zu haben; etw. übernehmen, sich etw. bieten lassen, ohne es vorher geprüft zu haben [früher wurde auf Märkten oft eine Katze anstelle eines Ferkels, Kaninchens od. Hasens in den Sack getan, um den unachtsamen Käufer hereinzulegen]): Warum ziehst du nicht die Hosen aus, Süßer ... man kauft nicht gern die K. im Sack (Rechy [Übers.], Nacht 270); K. und Maus [mit jmdm., miteinander] spielen (ugs.; ↑Katz); um etw. herumgehen wie die K. um den heißen Brei (ugs.; über etw. reden, ohne aber auf den eigentlichen Kern der Sache zu sprechen zu kommen); b) weibliche ↑Katze (1 a); c) (Jägerspr.) weibliches Tier von Wildkatze, Luchs od. Murmeltier. 2. (bes. Zool.) in zahlreichen Arten fast weltweit verbreitetes katzenartiges Raubtier (z. B. Löwe, Tiger). 3. (landsch., sonst veraltet) Geldbeutel; vgl. ↑Geldkatze. 4. (landsch., sonst veraltet) Rammbock. 5. (derb) Vulva: Angesichts des frischen Grabes ... ließ sie es geschehen, dass man ihren Rock öffnete und ihre arme, teilnahmslose K. anfasste und drückte (Genet [Übers.], Totenfest 153). 6. *neunschwänzige K. (Peitsche aus neun Tauenden od. neun ledernen Riemen mit je einem Knoten).

Universal-Lexikon. 2012.

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